Adventskalender Türchen 9: Weihnachtsüberraschung mal anders
Weihnachtszeit! Bin doch nicht bereit! Um das Warten zu verkürzen und den Stress zu vergessen, gibt es hier jeden Abend eine kleine Geschichte rund um Christbaum und Co. Mal witzig, mal weise, mal lecker und mal ganz anders. Denn die Welt macht im Advent ja keine Pause. @FrauHausMann muss heute leider ein Türchen nachliefern. Schuld ist die Waschmaschine und ihr schlechtes Horoskop.
Es kommt oft anders als man denkt. Und zwar wie immer völlig unerwartet. Mir hat meine Waschmaschine gestern bzw. eigentlich schon vorgestern einen großen Streich gespielt.
Dazu vielleicht Folgendes: Ich befolge eine alten bäuerlichen Brauch, der sowohl in Bayern als auch in der Heimat meiner Großeltern mütterlicherseits (Im ehemaligen Jugoslawien), existierte: Zwischen Weihnachten und Neujahr waschen wir grundsätzlich keine Wäsche, weil das Unglück bringt! In Bayern möchte man das Christkindl deshalb nicht an der Wäscheleine aufhängen. Esoterische Rauhnacht-Fans begründen den Brauch mit der Wilden Jagd bzw. Geistern die sich im Winter in feuchten Sachen festsetzen. Wobei ich das nicht glaube!
Tatsache ist jedoch, dass wir immer Pech hatten, wenn wir uns nicht dran gehalten haben. Deshalb haben wir über die Jahre eine effektive Routine entwickelt und waschen bis kurz vor Weihnachten ziemlich viel. Vor allem Handtücher und Unterwäsche.
Ich wollte meinen Zeitplan einhalten und plötzlich fing die Waschmaschine an zu hüpfen. Wie das genau gehen konnte, obwohl sie fest verbaut ist und nur ein Sack mit einem Pulli drin war weiß ich nicht. Ich hätte das nach dem Waschen noch ziemlich nasse Teil vielleicht nicht schleudern sollen. Andererseits habe ich das in der Vergangenheit schon öfter gemacht und rein gar nichts ist passiert! Gestern also der nächste Versuch. Diesmal mit Bettwäsche. Erst war alles ruhig, dann kam eine Fehlermeldung, ein lautes Fiepen und auslaufendes Wasser!
Ich habe also geflucht, die Maschine ausgemacht, das Wasser abgedreht, den Stecker gezogen und den Kundendienst gerufen. Natürlich kann erst in zwei Wochen jemand vorbeikommen, der das repariert. Is ja klar! Und das Beste von allem, das Wasser ist jetzt draußen, aber die Wäsche ist noch drinnen! Es gäbe da so eine Notentrieglung im Flussensieb, erzählte mir der freundliche Herr vom Kundesdienst. Natürlich kommt dort erstmal noch mehr Wasser raus. Toll, dass es dafür einen extra Notschlauch gegeben hätte! Noch toller, dass ich das erst jetzt erfahre, während warmes Waschwasser meine Knie umspült! Richtig toll! Der Mann erzählt , dass da jetzt nichts mehr passieren kann. Ich hätte das Wasser abgedreht und denn Stecker gezogen. Das wäre jetzt nur noch der Rest aus der Maschine. Der Techniker wäre gebucht. Dann verabschiedet er sich.
Glaubt man den Internet-Horoskopen, die ich ab und zu lese, ist der Schuldige für dieses Chaos schnell gefunden: Er heißt rückläufiger Merkur bzw. Mercury Retrograde. Natürlich laufen Planenten nicht wirklich rückwärts. Da sie aber alle unterschiedliche Umlaufbahnen haben, sieht es von der Erde nur manchmal so aus. Merkur ist in der Astrologie ein Planet, der mit Logik, Verstand und Kommunikation in Verbindung steht. Immer wenn er „rückwärts“ läuft, gehen Dinge laut Astrologen automatisch schief. Das heißt noch bis zum 15. Dezember. Ich verkriech mich dann vielleicht mal eben für sechs Tage im Bett!
Ganz egal, ob man an Horoskope, rückläufige Planeten oder Wintergeister glaubt, vor Pech ist weder als Abergläubischer noch als Skeptiker sicher. Oder anders gesagt: Auch Waschen vor Weihnachten kann Unglück bringen.
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