Three burning candles on a polished worden table in elegant cream cooleres living room that is decorated for christmas.
Adventskalender,  Alles Mögliche

Adventskalender Türchen 15: „Ein bisschen gepflegt!“

Weihnachtszeit! Drittes Kerzchen heut! Um das Warten zu verkürzen und den Stress zu vergessen, gibt es hier jeden Abend eine kleine Geschichte rund um Christbaum und Co. Mal witzig, mal weise, mal lecker und mal ganz anders. Denn die Welt macht im Advent ja keine Pause. Heute kämpft @FrauHausMann mit einer Erfindung ihrer Großmutter: dem „Hausmanntisch“.

Advent, Advent, das dritte Kerzlein brennt! Noch eine Woche Vorweihnachtswahnsinn und dann ist alles geschafft!

Weihnachten kann kommen. Zumindest wenn man mit allem gut in der Zeit liegt. Wer noch nicht alle Geschenke hat, keinen Plan was er oder sie kochen soll oder wie ich noch bei den Weihnachtsgrüssen für alle hinten liegt, darf durchaus in Panik geraten.

Beim uns steht im Endspurt immer eine große Putz- und Aufräumaktion an. Schließlich muss alles glänzen, wenn der Baum aufgestellt wird. Eine Sache macht mich dabei immer wahnsinnig. Der sogenannte „Hausmanntisch“. Zumindest nennen ihn meine Eltern so. Ein „Hausmanntisch“ ist ein sehr unordentlicher und überladener Tisch. Erfunden hat ihn meine Oma Inge. Meine Eltern eifern ihr nach und ich fange leider auch schon damit an.

Das Schlimme ist, dass bei uns immer Post oder Zeitungen, Medikamente, Tassen etc. etc. auf dem Wohnzimmertisch stehen. Sogar, wenn der nicht gerade kleine Adventskranz meiner Mutter draufsteht. Es nervt mich so sehr permanent Stapel von A nach B umzuschichten, dass ich spontan einer alten Dame, die ich von Gassi gehen kenne, mein Leid Klage. Honi und ich haben sie auf einem unserer ersten Spaziergänge kennengelernt. Seitdem hat sie immer einen extragrossen Hunde-Keks dabei auf den Honi sich immer sofort stürzt.

“Ich könnte sowas nicht haben. Besonders nicht in der Küche“, erzählt mir meine Gassigeh-Bekannt. Das müsse immer schön gepflegt sein. Nicht nur wenn (unangekündigter) Besuch kommt, „sondern auch für mich“, erklärt sie strahlend: „Es gibt nichts Schöneres als in Ruhe am Küchentisch zu lesen oder Musik zu hören. Ich tue sogar immer ein Tischtuch und eine Kerze hin.“

Honi guckt fragend nach oben. Der Keks ist schon weg. Anscheinend gucke ich doof oder zumindest fragend, denn sie fügt lächelnd hinzu: „Wenn man eine Kerze anzündet, dann lädt man Gott ein.“

Tatsächlich üben brennende Kerzen einen beruhigenden Effekt auf Menschen aus. Die Stimmung ändert sich. Viele Menschen meditieren gerne vor Kerzen, oder zünden sie in Kirchen an um Gott einen Wunsch mitzuteilen.

Im Advent steigt die Weihnachtsstimmung für mich mit jeder Kerze auf dem Adventskranz. Es gibt keine Zeit im Jahr in der mehr Wünsche durch Luft zu segeln scheinen, als sonst.

Seht die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde. Kommt und ist für alle da. Kommt das Friede werde, heißt es in einem alten Weihnachtslied.

Natürlich kommt Gott (sofern man an ihn glaubt) nicht nur in gepflegte Häuser. Sondern, überall dorthin wo er gebraucht wird. Zu allen Menschen denen es schlecht geht. So wie Jesus, die Außenseiter um sich geschart hat. Nicht die Reichen, Schönen und Mächtigen.

Trotzdem ist es eine der witzigsten Tatsachen des Christentums, dass wir Weihnachten, wenn Gott gnädig und zufrieden ist, alles perfekt machen wollen und es Ostern, wenn es ums Sünden büßen geht, oft ganz gegenteilig machen.

Vielleicht werde ich diese Weihnachten mal etwas entspannter sein und den Hausmanntisch Hausmanntisch sein lassen.

Bilder generiert mit ImagineAI

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