Her mit dem Bioschatten!
Ein schattiges Plätzchen ist was feines. Keine Frage! Aber muss es auch Bio sein? Über die Frage, wann man einen Bioschatten hat.
Auf manchen Wasserflaschen findet man mittlerweile den Hinweis, dass Wasser vegan ist. Dieser Hinweis löst in den sozialen Medien und auch im Alltag bei vielen Menschen Kopfschütteln aus. Schließlich enthält Trinkwasser immer keinerlei tierische Produkte. Und man möchte hinzufügen: Eigentlich auch nichts pflanzliches. Weswegen, der Begriff vegan (=pflanzlich) eigentlich Unsinn ist. Letzteres scheint den Machern dieses Hinweises aber nicht aufgefallen zu sein. Hauptsache alle angesagten Leute kaufen es.
Bleibt die Frage, wann ist Wasser eigentlich vegan? Wird in den Abfüllanlagen der Firmen, die auf den Hinweis verzichten etwa immer kurz ein Wiener Würstchen in die Flasche getaucht, bevor sie verschlossen wird? Wird bei veganem Wasser eine winzige Menge Tomatensaft oder Zitronensaft beigemengt, die so gering ist, dass man sie weder sehen noch schmecken kann? Und wieso wird dann nicht drauf hingewiesen? Und was verheimlicht die Lebensmittelindustrie noch alles vor uns !!!1!1!1!11!!!
Infused Water mit Beeren, Kräutern oder Zitrusfrüchten soll ja eigentlich sehr gesund sein. Ausser man ist halt gegen ein bestimmtes Obst allergisch. Wozu für manche auch die Tomate (eine Beerenfrucht) zählt. Doch der umweltbewusste Verbraucher braucht natürlich mehr als für Veganer geeignetes Wasser. Der neuste Trend: Bioschatten! Erwähnt wurde das Wort am Samstagvormittag in einem Beitrag bei Bayern zwei. Hier meine Gedanken dazu: Bioschatten ist dem Kontext nach ein natürlicher oder eben biologischer Schatten. Ein Schatten den Pflanzen und Lebewesen werfen, keine künstlichen Objekte. Wahrscheinlich ist es zumindest in manchen Bereichen umstritten, ob Menschen und ihre stark vermenschlichten Haustiere Bioschatten werfen. Und ja, ich habe auch erst doof geguckt und gelacht, weil ich mir sofort Hipster mit Messengerbags und veganen Turnschuhen vorstellte, die durch urbane Gebiete radeln und dabei unwillkürlich zusammenzucken, weil der vorbeifahrende Bus keinen Bioschatten wirft. Bis mir einfiel, das Schatten durch ein dichtes, wogendes Blätterdach einen tatsächlich erden kann. Besonders im Sommer. Man kann das Sonnenlicht durch die Zweige tanzen sehen. Dem Gesang der Vögel lauschen. Den Wind auf der Haut spüren.
Da man großflächigen Bioschatten in Städten vermisst, gibt er Städtern wie mir automatisch ein Urlaubsgefühl. Ähnlich wie der Blick in die unendliche Weite eines Sternenhimmels. Meine Empfehlung daher: Die Vermietung von Bioschatten an saturierte, vegane, woke Grünenwähler aus Ballungsgebieten, die gefühlt fünf- bis zehnmal mehr verdienen als ich, ist also eine echte Marktlücke. Ich würde sogar noch einem obendrauf legen: Vegane Bioluft. Am Besten CO2 frei.